Wohnen ist Menschenrecht

JETZT HANDELN, um bis 2030 Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit in Deutschland zu beenden!

Start der BAG W-Kampagne zum Nationalen Aktionsplan 2030: WOHNUNG_LOS!

BAG W benennt Kernforderungen für den Nationalen Aktionsplan zur Überwindung von Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit

Berlin, 05. Juli 2022. Die Ampel-Koalition hat im Koalitionsvertrag das Ziel festgeschrieben, bis 2030 Obdach- und Wohnungslosigkeit zu überwinden und dafür einen Nationalen Aktionsplan aufzulegen. Mit ihrer Expertise hat die BAG Wohnungslosenhilfe (BAG W) konkrete Eckpunkte für den Aktionsplan identifiziert und startet heute mit fünf Kernforderungen ihre bundesweite Kampagne WOHNUNG_LOS!

 

Werena Rosenke, Geschäftsführerin der BAG W: „Wir müssen JETZT handeln! Die Zeit läuft uns davon. Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit müssen massiv und entschlossen angegangen werden. Angesichts all der aktuellen enormen Herausforderungen an unsere Gesellschaft darf die Frage des Wohnens unter keinen Umständen aus dem Blick geraten. Im Gegenteil! Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit gehören schon jetzt zu den größten sozialen Problemen in Deutschland. Und die Situation verschärft sich weiter! Mit unserer Kampagne sagen wir der Politik ganz konkret: Das sind die Maßnahmen, die obdach- und wohnungslosen Menschen und jenen, denen Wohnungslosigkeit droht, wirksam helfen. Beginnen wir JETZT mit deren Umsetzung!“

Die fünf Kernforderungen der Kampagne WOHNUNG_LOS! der BAG W:

  • Wohnraum schaffen: Bezahlbaren Wohnraum – auch für Wohnungslose!
  • Rettet das Wohnen: Prävention zur Sicherung von Wohnraum stärken!
  • Zugang zum Leben: Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen!
  • Würde ist unverhandelbar: Menschenwürdige Unterbringung garantieren!
  • Menschenrecht Gesundheit: Krankenversorgungsschutz und Zugang zur gesundheitlichen Versorgung für alle!

Denn: Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit durchdringen zunehmend die gesamte Gesellschaft. Es wird immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die Mietpreisspirale dreht sich unaufhörlich nach oben. Die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten verschärfen die Situation, insbesondere für Menschen mit Transferleistungen und im Niedriglohnsektor. Die Zahl derer, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, wird vermutlich weiter steigen.

Werena Rosenke: „Einen abgesicherten, privaten Rückzugsraum zu haben, ist jedoch ein fundamentales Grundbedürfnis jedes Menschen. Es ist ein Menschenrecht. Wer wohnungslos ist, verliert nicht nur seinen Lebensmittelpunkt. Er wird mit Armut konfrontiert und verliert den Zugang zu existentiellen Lebensbereichen. Aus dieser prekären Lage herauszukommen, gelingt oft nur noch mit professioneller Hilfe – und die muss gewährleistet sein.“

Bereits während der Corona-Pandemie zeichnete sich ab, dass die hohen Belastungen der öffentlichen Kassen zu Sparmaßnahmen bei den freiwilligen Leistungen der Kommunen führen könnten. Gerade Einrichtungen und Dienste, die im niedrigschwelligen Bereich tätig sind (Streetwork, Tagesaufenthalte, medizinische Angebote), sind häufig zuwendungsfinanziert oder arbeiten auf Basis von Spenden oder anderen unsicheren Finanzierungsgrundlagen.

Susanne Hahmann, Vorsitzende der BAG W: „Der Nationale Aktionsplan muss JETZT umgehend in Gang gesetzt werden, um den drastischen wirtschaftlichen, politischen und sozialen Entwicklungen entgegenzuarbeiten. Deshalb ist unsere Kampagne so wichtig! Es geht natürlich um Wohnraum. Es geht darum, eine Wohnung möglichst erst gar nicht zu verlieren. Und es geht darum, Menschen in schwierigen Lebenslagen nicht zu vergessen, sondern sie menschenwürdig unterzubringen, sie am öffentlichen Leben teilhaben zu lassen und ihre gesundheitliche Versorgung zu sichern. Wir richten den Fokus auf dieses komplexe Thema, begleiten die Debatte zum Nationalen Aktionsplan öffentlichkeitswirksam und bieten der Politik erneut an, mit uns ins Gespräch zu kommen und unser Erfahrungswissen zu nutzen.“

Im Rahmen der ab heute laufenden Kampagne WOHNUNG_LOS! ruft die BAG W dazu auf, sich einzubringen und mit Aktionen vor Ort und in den sozialen Medien auf die notwendigen politischen Maßnahmen aufmerksam zu machen. Den Höhepunkt der Kampagne bildet die Aktionswoche vom 8. bis 16. September 2022, orientiert am 11. September (dem Tag der Wohnungslosen).

Zahlreiche Organisationen unterstützen die BAG W in ihrem Vorhaben, darunter die Wohlfahrtsverbände in Deutschland (Diakonie, Caritas, AWO, Paritätischer Gesamtverband) und die Fachverbände der Wohnungslosenhilfe EBET und KAGW sowie Verbände wie Internationaler Bund, Deutscher Mieterbund und Humanistischer Verband.

Die BAG W stellt ihren Mitgliedern sowie allen Unterstützern und Interessenten sämtliche Informationen und Materialien auf ihrer Webseite zur Verfügung: www.bagw.de/wohnung_los.

#wohnung_LOS

 

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Werena Rosenke, Geschäftsführerin, (030) 284 4537-11, Mobilnummer: 0151-16 70 03 03, E-Mail: werenarosenke@bagw.de

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V.

Waidmannsluster Damm 37, 13509 Berlin

Tel.: (030) 2 84 45 37-0 

info@bagw.dewww.bagw.detwitter.com/bagw

facebook.com/bagwohnungslosenhilfe

 

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe

… is the National Federation for the Homeless in Germany
… est la Fédération Nationale pour les Sans-Abris en Allemagne

 

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