Wohnen ist Menschenrecht

Nachfolger des 9-Euro-Tickets kommt im Abo, online und für 49,00 Euro - für viele zu teuer.

Berlin, 4.11.2022: Bund und Länder haben sich nun auf die Finanzierung des Nachfolgers des 9-Euro-Tickets verständigt. Es soll „Deutschlandticket“ heißen und ab 1. Januar 2023 für 49,00 Euro - nur online und nur im Abo - verfügbar sein. Menschen mit geringem Einkommen und ohne Bankkonto können sich das nicht leisten.

„Attraktiv, digital, einfach“ nennt der Bundesminister für Digitales und Verkehr Volker Wissing (FDP) das geplante Deutschlandticket. Auf eine Finanzierung konnten sich Bund und Länder heute einigen. Kommen soll es im Januar.
Allerdings wertet die Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) den Plan ganz anders. Werena Rosenke führt ins Feld, dass für Geringverdiener das Ticket noch viel zu teuer ist. „Nicht nur wohnungs- und obdachlose Menschen können nicht monatlich 49,00 Euro für das Ticket aufbringen, sondern alle Haushalte mit geringem Einkommen.
Problematisch kann für Obdachlose sein, dass das Ticket nicht übertragbar ist. Denn das bedeutet für sie, dass sie neben dem Ticket noch ein Ausweisdokument mit sich tragen müssen. Längst nicht alle haben aber einen Personalausweis.“
Die BAG W kritisiert, dass es das Ticket nur online zu kaufen geben soll, und nur als Abo. Menschen, die über keinen Internetzugang verfügen und solche ohne Bankkonto sind praktisch vom Angebot ausgeschlossen. „Für sie war das 9-Euro-Ticket das viel besseres Angebot – billiger, ohne Abo und ganz analog am Schalter“. Rosenke: „Da muss die Regierung dringend noch nachbessern!“.

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