Wohnen ist Menschenrecht

Verhinderung des Wohnungsverlustes – wichtiger denn je! Präventionstagung der BAG W startet mit breitem Interesse in Münster

Münster / Berlin, 17.04.2023: In Münster findet heute die 14. Präventionstagung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e.V. (BAG W), des Dachverbandes der Wohnungslosenhilfe in Deutschland, statt. Mehr als 230 Fachleute aus der freiverbandlichen Wohnungsnotfallhilfe, der Wohnungswirtschaft, der Verwaltung und Politik sowie Menschen, die wohnungslos sind oder es in der Vergangenheit waren, kommen im Historischen Stadtweinhaus zusammen, um darüber zu beraten, wie – gerade Zeiten aktueller Notlagen – Wohnungsverluste erfolgreich abgewendet werden können. Kooperationspartnerin der BAG W ist dabei die Stadt Münster.

Oberbürgermeister Markus Lewe erklärte zum Auftakt der Veranstaltung:

„Immer mehr Städte und Gemeinden sehen sich mit dem Problem einer wachsenden Anzahl von wohnungslosen Menschen konfrontiert – da bildet Münster als stetig wachsende Stadt leider keine Ausnahme. Verschärft wird die Situation aktuell durch die hohe Inflation, steigende Mieten und Energiekosten. Unsere Aufgabe ist, die betroffenen Personen umfassend und interdisziplinär zu unterstützen – am besten bereits vor dem Wohnungsverlust.“

Wohnungsnotfallprävention in Krisenzeiten

Susanne Hahmann, Vorsitzende der BAG W, stellt fest:

„Angesichts hoher Mieten, Inflation und gestiegener Heiz-, Strom- und Lebensmittelkosten zeichnet sich eine deutliche Verschärfung der persönlichen Situation vieler Menschen in Deutschland ab. Vielen Haushalten drohen Energiearmut, Mietschulden und somit der Wohnungsverlust. Gerade den Verlust der eigenen vier Wände gilt es aber unbedingt zu verhindern, denn längst ist bekannt: Wer einmal die eigene Wohnung verloren hat, kann kaum und nur unter äußersten Anstrengungen auf dem angespannten Wohnungsmarkt ein neues Zuhause finden.“

In der Folge resignieren viele Betroffene und verbleiben dann oft sehr lange in Unterkünften mit schlechten Standards oder sogar obdachlos auf der Straße.

Prävention wichtiger denn je

Ziel der Tagung ist es, die Präventionsarbeit zu verbessern und auszubauen. Das betont auch Werena Rosenke, Geschäftsführerin der BAG W:

„Es muss ernsthaft versucht werden, Wohnungslosigkeit schon im Ansatz zu verhindern. Mit unserer Tagung wollen wir diese Bemühungen unterstützen und Kooperationen stärken. Dabei haben unserer Meinung nach neben der Kommune auch die Bundesländer, der Bund und die Vermieterseite eine wichtige Rolle einzunehmen. Wir freuen uns, dass wir Vertreter und Vertreterinnen des Landes NRW, des Bundesbauministeriums und der Vermieterseite für die Tagung gewinnen konnten. Die Präventionsarbeit ist derzeit – gemäß des Titels der Tagung – tatsächlich wichtiger denn je.“

Bei der Tagung werden erfolgreiche Maßnahmen, Projekte und Modelle ebenso wie Probleme und Hürden diskutiert. Im Zentrum stehen dabei die Erfolge der Stadt Münster beim Aufbau eines gesamtstädtischen Präventionssystems und die Landesinitiative NRW „Endlich ein ZUHAUSE!“, in deren Rahmen viele gute Vorhaben gefördert und umgesetzt werden. Am Nachmittag erfolgt dann in Arbeitsgruppen die fachliche Auseinandersetzung mit speziellen Themen wie z. B. Präventionsarbeit im ländlichen Raum oder mit jungen Erwachsenen. Zum Abschluss erfolgt eine umfassende Diskussion mit Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung, Wohnungswirtschaft und Hilfesystem.

Mit mehr als 230 Teilnehmenden und Mitwirkenden ist die Tagung ausgebucht. Dies und die große Bereitschaft zur Teilnahme von Vertreter:innen aus Lokal-, Landes- und Bundespolitik verdeutlicht, wie wichtig Prävention von Wohnungsverlusten derzeit ist.

Berlin, den 17.04.2023
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Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Werena Rosenke, Geschäftsführerin, (030) 284 4537-11
E-Mail: werenarosenke@bagw.de

 

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