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Es droht Lebensgefahr! Kalte Temperaturen sind eine Gefahr für Menschen ohne festen Wohnsitz

Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) ruft zu dringenden Maßnahmen auf

Pressemitteilung
Berlin, 5.12.2024


Anhaltende Temperaturen um den Gefrierpunkt stellen in den kommenden Tagen eine erhebliche Gefahr für obdachlose Menschen dar. In Hannover wurde bereits Mitte November eine obdachlose Person mit Unterkühlung ins Krankenhaus eingeliefert, wo sie wenig später verstarb.

Sabine Bösing, Geschäftsführerin der BAG W: „Für Menschen, die ohne Schutz auf der Straße leben, ist die Kälte eine lebensbedrohliche Gefahr. Es ist leider traurige Realität, dass in jedem Winter Menschen an Unterkühlung sterben müssen.“

Um insbesondere in den kalten Jahreszeiten Schutz gewährleisten zu können, fordert die BAG W die Kommunen auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört der Ausbau der Straßensozialarbeit und anderer aufsuchender Dienste, um gefährdete Menschen direkt zu erreichen. Genderspezifische Angebote und Schutzräume müssen ausreichend vorhanden sein. Zusätzlich sind großzügige Öffnungszeiten der Unterkünfte – sowohl tagsüber als auch nachts – notwendig, damit niemand in der Kälte zurückbleiben muss. Darüber hinaus sollten Notrufnummern eingerichtet werden, um akute Gefährdungen schnell melden zu können und die Bürger:innen zu sensibilisieren.

„Es sind nicht nur die Kältehilfeangebote gefragt, sondern auch die Aufmerksamkeit und Unterstützung der Bevölkerung. Wir alle können dazu beitragen, Leben zu retten. Wenn wir eine hilflose Person auf der Straße vorfinden, dann sollten wir diese ansprechen und im Falle einer akuten Gefahr den Rettungsdienst informieren“, betont Sabine Bösing.

Die BAG W verzeichnet derzeit mindestens 357 Kältetote seit 1991. Diese Zahl beruht auf systematischen Auswertungen von Presseberichten und stellt eine Mindestangabe dar. Zahlreiche weitere Todesfälle bleiben unentdeckt, da sie nicht öffentlich bekannt werden und somit nicht in die Erfassung einfließen.

Unter diesem Link finden Sie die Pressemitteilung als PDF-Datei.

Bei Fragen wenden Sie sich an:

Berit Pohns
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0)151 42462246
E-Mail: beritpohns@bagw.de