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Gesundheit und medizinische Versorgung wohnungsloser Menschen

Der Gesundheitszustand wohnungsloser Männer und Frauen ist schlecht: Häufiger als die wohnende Bevölkerung leiden sie unter Mehrfacherkrankungen. Es dauert oftmals lange bis ein Kontakt zu dieser Patientengruppe gebahnt ist. Die Behandlung erfolgt in der Regel in ihrem Lebensumfeld und unter Voraussetzungen, die immer erwarten lassen müssen, dass es bei einem einzigen Behandlungskontakt bleibt. Von einer erfolgreichen Vermittlung an einen weiterbehandelnden Arzt kann nicht immer ausgegangen werden.

Seit Einführung des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes (GMG) im Jahr 2004 hat sich der Gesundheitszustand der wohnungslosen Männer und Frauen weiter verschlechtert. Verantwortlich dafür sind zahlreiche Regelungen: So müssen auch Wohnungslose Zuzahlungen auf Heil- und Hilfsmittel zahlen, auch für sie entfallen die Zuschüsse zu Brillen und zahnmedizinische Behandlungen sind für Wohnungslose unbezahlbar. Die Kosten für notwendige, aber nicht verschreibungspflichtigen Medikamente müssen selbst getragen werden.

Die prekäre medizinische Versorgung Wohnungsloser kann nur dort etwas entschärft werden, wo es ein niedrigschwelliges medizinisches Versorgungsangebot für Wohnungslose gibt oder die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe für ihre Klientinnen und Klienten in Vorleistung gehen. Dies kann und wird aber für die Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe keine Dauerlösung sein können, da ihnen dazu einfach die finanziellen Mittel fehlen. Darüber hinaus sind viele der medizinischen Projekte nicht dauerhaft finanziert. Sie leben von Spenden und großem Engagement.

Für die BAG W sind Gesundheit und medizinische Versorgung Wohnungsloser ein zentrales Thema. Bereits 1998 wurde die AG Medizinische Versorgung wohnungsloser Menschen (AG Med) gegründet, der Fachausschuss Gesundheit der BAG W existiert seit 2002. In zweijährigem Rhythmus finden die Fachtagungen der AG Med statt.

 

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