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Gesundheitstagung 2024

Was braucht es in der Not?
Niedrigschwellige medizinische Versorgung in prekären Lebenssituationen

07./08.11. in Berlin.
Tagungsort: Berliner Stadtmission, Lehrter Str. 68, 10557 Berlin

Tagungsthema

Tagungsthema

Niedrigschwellige Angebote in der Gesundheitsversorgung stellen zentrale Anlaufstellen für Menschen in Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit dar. Sie übernehmen eine essenzielle Funktion innerhalb des Gesundheitssystems, indem sie diesen Menschen den Zugang zur medizinischen Versorgung ermöglichen und somit eine Brücke zur Regelversorgung schaffen.
Trotz ihrer Bedeutung und Notwendigkeit stehen diese Angebote vor großen Herausforderungen. Ihre Arbeit wird durch finanzielle Unsicherheiten und strukturelle Grenzen erschwert. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese Angebote eine stabile Finanzierung erhalten, um ihre unverzichtbaren Leistungen weiterhin erbringen zu können.

Auf unserer Fachtagung möchten wir die folgenden Themen gemeinsam mit Ihnen angehen:

  • Die Rolle niedrigschwelliger Angebote in der Gesundheitsversorgung
  • Herausforderungen und Grenzen der derzeitigen Versorgungssituation
  • Strategien zur Sicherstellung einer stabilen Finanzierung
  • Best Practices aus verschiedenen Regionen
  • Workshops zu aktuellen Themen in der Versorgung

Sie erwarten spannende Vorträge, praxisnahe Workshops und anregende Diskussionen mit Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen der Gesundheitsversorgung und Sozialarbeit.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und darauf, gemeinsam Wege zu finden, um die Gesundheitsversorgung für wohnungs- und obdachlose Menschen nachhaltig zu verbessern.

Organisationshinweise

Organisationshinweise

Veranstalterin:
Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe e. V. 
Waidmannsluster Damm 37, 13509 Berlin
Tel: (030) 2 84 45 37-0, E-Mail: info@bagw.de, www.bagw.de

Tagungsleitung: Sabine Bösing, Geschäftsführerin BAG Wohnungslosenhilfe e. V. & Sarah Lotties, Fachreferentin BAG Wohnungslosenhilfe e.V., Berlin

Tagungsort: Festsaal der Berliner Stadtmission, Lehrter Straße 68, 10557 Berlin

Anreise: Sie erreichen den Tagungsort vom Berliner Hauptbahnhof zu Fuß in 10 Minuten über den Ausgang „Europaplatz“: Gehen Sie links bis zur zweiten Kreuzung, überqueren die Straße (gegenüber von Motel One), biegen rechts in die Lehrter Straße und folgen der Ausschilderung. Kostenpflichtige Parkplätze finden Sie direkt am Haus, in den anliegenden Straßen und am Hauptbahnhof. 

Zimmerreservierung: Bitte nehmen Sie die Zimmerreservierung in Berlin selbst vor. 

Anmeldungen und Tagungsbeitrag: Die Anmeldung erfolgt über das Online-Anmeldeformular
Nach erfolgter Anmeldung erhalten Sie über den Tagungsbeitrag von der BAG W eine Rechnung, die zugleich Anmeldebestätigung ist.

  • EUR 180,00 Mitglieder der BAG W
  • EUR 225,00 Nichtmitglieder
  • EUR 112,50 ALG II-Beziehende, Studierende (mit Nachweis)
  • (Ehemals) Wohnungslose zahlen keine Teilnahmegebühr

Im Tagungsbeitrag sind Abendimbiss, Kaffeepausen und Tagungsgetränke enthalten.

Anmeldeschluss: 25. Oktober 2024 (Bitte beachten Sie: Bei zu hohen Anmeldezahlen kann die Anmeldung vorzeitig schließen.) 

Bitte beachten Sie die Rücktrittsfristen: 

  • Später als 10 Kalendertage vor Veranstaltungsbeginn (28.10.2024) werden 30 % berechnet.
  • Später als 4 Kalendertage vor Veranstaltungsbeginn (03.11.2024) werden 70 % berechnet.
  • Mit Tagungsbeginn werden 100 % berechnet.

Stornierungen werden nur schriftlich akzeptiert.

Programm

Donnerstag, 7. November 2024 

Ab 12:00 Uhr: Anmeldung zur Tagung & Begrüßungskaffee

13:00 Uhr: Eröffnung und Grußworte
Dr. med. Maria Goetzens, Sprecherrat der AG Medizinische Versorgung wohnungsloser Menschen in der BAG W, Berlin
Sabine Bösing, Geschäftsführerin BAG W, Berlin 

Videobotschaft 
Prof. Dr. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit, Berlin

13:30 Uhr: Niedrigschwelligkeit und Existenzsicherung
Niedrigschwellige Unterstützungen, wie Gesundheitshilfen, sichern existenzielle Bedürfnisse. Sie werden an vertrauten Orten der Zielgruppen angeboten, ohne Vorleistungen zu erfordern. Besonders wichtig ist das, wenn Regelsysteme wie das Gesundheitswesen nicht erreicht werden können. Wir wollen in diesem Beitrag der Frage nachgehen, was Niedrigschwelligkeit bedeutet.
Input: Birte Bader, Leitung Fachamt Gesundheit, Freie und Hansestadt Hamburg

14:15 Uhr: „Bei uns bedeutet Niedrigschwelligkeit, dass…“ –
Kurzstatements aus Medizin, Pflege und Sozialer Arbeit
Dr. med. Hauke Bertling, Gesundheitsamt der Stadt Köln, Mobiler Medizinischer Dienst, Köln
Christin Recknagel, Einrichtungsleitung Praxis für wohnungslose Menschen am Stralauer Platz, GEWEBO pro GmbH, Berlin
Ann-Kathrin Kolb, Gesundheits- und Krankenpfl egerin, Praxisanleiterin, Elisabeth-Straßenambulanz, Caritasverband Frankfurt e.V.

14:45 Uhr: „… und was bedeutet Niedrigschwelligkeit bei Ihnen?“
Kennenlernen – Austauschen – Vernetzen: Diskussion in Gruppen

15:15 Uhr: Kaffeepause

15:45 Uhr: Gesprächsrunde
Diskussion und Dialog im Plenum

16:15 Uhr: Arbeitsgruppen (Zwei Durchläufe)
Vorstellung guter Praxis und aktueller Diskussionen aus unterschiedlichen Bereichen der niedrigschwelligen medizinischen Versorgung.

  1. Gesundheitszentren – Ein Konzeptentwurf aus Berlin
    Die Berliner Landesgesundheitskonferenz hat 2022 die Maßnahme verabschiedet, ein Konzept zur med. und zahnmed. Versorgung von Menschen ohne eigenen Wohnraum und/oder Krankenversicherung zu erarbeiten, um die gesundheitliche Versorgung für die Zielgruppe zu verbessern. 2023 hat sich eine akteursübergreifende AG aus Vertreter:innen der Senatsverwaltungen, der Bezirke, der Träger der Wohnungsnotfallhilfe und verschiedener Projekte gegründet, um gemeinsam eine Blaupause für ein entsprechendes Versorgungskonzept zu erarbeiten. Im Workshop soll das Konzept vorgestellt und mit den Erfahrungen aus den anderen Bundesändern diskutiert werden.
    Input: Rosa Rodriguez, Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung (SenASGIVA), Berlin
    Nina Przyborowski, Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege (SenWGP), Berlin
    Moderation: Christin Recknagel, Einrichtungsleitung Praxis für wohnungslose Menschen am Stralauer Platz, GEWEBO pro GmbH, Berlin
  2. Gesunde Räume schaff en – Gesundheitsförderung für Mitarbeiter: innen im Setting
    Menschen in prekären Lebenssituationen haben einen hohen Bedarf nach Orten und Momenten, in denen sie sich wohlfühlen, nicht noch stärker belastet werden und die sie mitgestalten können. Ähnliches gilt für die Fachkräfte, die sie begleiten. In der AG werden die Gestaltung gesunder Lebenswelten („Settings“) in Bezug auf Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe und öffentliche Räume erörtert.
    Input: Stefan Bräunling, Geschäftsstelle des bundesweiten Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit, Berlin
    Moderation: Sabine Bösing, Geschäftsführerin BAG W, Berlin
  3. Pflege
    Das Projekt „Cared.Wende“ wird durch das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW gefördert. Das Ziel: schwer kranken und pflegebedürftigen wohnungslosen Menschen in Münster gleichberechtigten Zugang zu (palliativ-)pflegerischer Versorgung ermöglichen. Im Workshop möchten wir erste Ergebnisse präsentieren und die Erfahrungen und Ideen der Teilnehmenden zum Thema sammeln und diskutieren.
    Input: Stefanie Beckmann, B. A. Pflege- und Gesundheitsmanagement, Münster
    Moderation: Ann-Kathrin Kolb, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Praxisanleiterin, Elisabeth-Straßenambulanz, Caritasverband Frankfurt e.V.
  4. Gewalt in niedrigschwelligen Einrichtungen, die im Hausverbot endet – Wer muss hier eigentlich geschützt werden?
    Ein Hausverbot in einer niedrigschwelligen Einrichtung für obdachlose Menschen aussprechen, ist das Routine oder etwas Besonderes? Wie kann man Hausverbote reflektieren – welche Anteile hat die Soziale Arbeit an dem Thema? Wo ist das System schuld? Oder liegt es immer an den Gästen? Wir diskutieren Formen von Hausverboten, reflektieren sie und erarbeiten mögliche Lösungen.
    Input: Anna Sofie Gerth, Berlin
    Moderation: Sarah Lotties, Fachreferentin BAG W, Berlin

18:10 Uhr: Ausblick

18:30 Uhr: Get Together mit Imbiss

19:30 Uhr: Mitgliederversammlung der AG Med

20:30 Uhr: Ende Tag 1 


Freitag, 8. November 2024

09:00 Uhr: Kurze Einstimmung in den Tag 

09:15 Podiumsdiskussion: Niedrigschwellige medizinische Versorgung auf dem Weg ins Regelsystem – Was braucht es in der Not?
Diskussion mit Akteur:innen aus Politik, Verbänden und der Wohnungsnotfallhilfe:
Dr. med. Ute Teichert, Abteilungsleiterin - MinDir‘in Bundesministerium für Gesundheit, Berlin
Georg Kückelmann, Medizinische Versorgung Obdachloser in Bremen e.V., Bremen, AG Medizinische Versorgung wohnungsloser Menschen, Berlin
Janina Gach, Referentin Advocacy, Ärzte der Welt, Berlin
Antonie Wagner, Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V., München
Moderation: Sabine Bösing, Geschäftsführerin BAG W, Berlin
Dirk Dymarski, Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e. V., Mitglied FAG Partizipation der BAG W, Freistatt

10:45 Uhr: Kaffee- und Umbaupause

11:15 Uhr: Aktuelle Themen: Blitzlicht-Inputs zu aktuellen Entwicklungen und anschließende Diskussion an Thementischen

  1. Gebrechlichkeitsstudie und Photovoice
    Carmen Speck, Physiotherapie M.Sc., Elisabeth-Straßenambulanz, Caritasverband Frankfurt e.V.
    Manfred Grosse-Benne, Mitforscher im Projekt Photovoice, Frankfurt a. M.
  2. Wahrnehmung und Verhalten wohnungsloser Menschen an heißen Tagen - Implikationen für den Hitzeschutz
    Dr. Philipp Sprengholz, Juniorprofessor für Gesundheitspsychologie, Otto-Friedrich-Universität, Bamberg
  3. Schnittstelle Suchthilfe-Wohnungsnotfallhilfe
    Thomas Kucza, Projektkoordination SuWoKo, Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen, Hamm 
  4. Hürden senken: Verbesserung der Versorgung von wohnungslosen Menschen mit seelischen Erkrankungen
    Daniela Radlbeck, Referentin Wohnungsnotfallhilfe und Wohnungspolitik, Der Paritätische Berlin
  5. Infektionsschutz in der Wohnungsnotfallhilfe
    Navina Sarma, Robert Koch-Institut, Berlin
  6. Anonymer Krankenschein / Clearingstellen (BACK)
    Nele Wilk, Bundesverband Anonymer Behandlungsschein und Clearingstellen für Menschen ohne Krankenversicherung e. V. (BACK), Mainz
  7. Versorgung von Menschen ohne Zugang zur regulären Krankenversorgung – Apotheker ohne Grenzen 
    Antonie Wagner, Apotheker ohne Grenzen Deutschland e.V., München
  8. Entlassmanagement
    Roland Stubenvoll, Caritas Straßenambulanz Franz von Assisi, Nürnberg

12:05 Uhr: Thementische

13:00 Uhr: Verabschiedung
Dr. med. Maria Goetzens, Sprecherrat der AG Medizinische Versorgung wohnungsloser Menschen in der BAG W, Berlin